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cps GmbH überzeugt weltweit mit Leichtbauteilen

Jens Stein vor einer Transportverkleidung für Bauteil der Ariane Rakete. Foto: cps GmbH
Jens Stein vor einer Transportverkleidung für Bauteile der Ariane Rakete. Foto: cps GmbH

Was haben die Europäische Weltraumorganisation (ESA), der Zoo in Jerusalem und der Flughafen von Südkorea gemeinsam? Sie nutzen Verpackungen aus Polypropylen. Hergestellt von der cps GmbH in Hüttenrode, Sachsen-Anhalt. Die stabilen und belastungsfähigen Transport- und Logistiksysteme kommen inzwischen weltweit zum Einsatz.

Diesen Erfolg, sagt Inhaber Jens Stein, habe er unter anderem EVENTUS Geschäftsführer und Steuerberater Marcus Weber-Wellegehausen zu verdanken. „Er hat mich über die Jahre immer wieder angetrieben und an mich geglaubt. Ohne sein Zutun, wäre ich den Schritt in die Selbständigkeit nicht gegangen.“

Als sein ehemaliger Arbeitgeber verstarb, suchte Jens Stein, der bis dahin im technischen Außendienst gearbeitet hatte, nach einer Alternative. Über einen ehemaligen Mitarbeiter von EVENTUS habe er Marcus Weber-Wellegehausen kennengelernt. Dieser sei von dem Produkt überzeugt gewesen und habe ihm empfohlen zu gründen. Nach anfänglichem Zögern sei der Businessplan erstellt worden. „Er hat mich gepusht. Für seine Unterstützung bin ich sehr dankbar“, so Jens Stein. „Wir haben langsam angefangen, aber heute sind wir ein erfolgreiches Unternehmen. In diesem Jahr haben wir die Umsätze aus dem Vorjahr sogar verdreifacht“, erzählt Jens Stein stolz.

Polypropylen-Paneele - leicht, aber äußerst stabil und belastungsfähig

Die Spezialisierung auf die Fertigung von sehr leichten, aber äußerst stabilen und belastungsfähigen Transport- und Logistiksystemen aus Polypropylen-Sandwich-Paneelen brachte den Erfolg. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo Kartonagen nicht verwendet werden können und andere Verpackungsmaterialien zu schwer, zu kostspielig oder nicht individualisierbar genug sind.

Polypropylen-Paneele bestehen aus einem Polypropylen-Wabenkern und glasfaserverstärkten Deckschichten an den Außenseiten. Durch diese, in einem industriellen Fertigungsverfahren hergestellte Verbindung, sind die Paneele äußerst leicht, selbsttragend, hochstabil und schlagfest. Zudem können die Paneele in einem Stück verarbeitet und wasserdicht verschlossen werden.

Bauteile der Ariane-Rakete wurden in einem Leichtbaubehälter der cps GmbH verpackt

Dies macht Polypropylen-Paneele zu einem beliebten Produkt für Transportbehälter, insbesondere für hochsensible und teure Produkte. Die Beschaffenheit des Materials ist so herausragend, dass selbst Bauteile der Ariane-Rakete in einem Leichtbaubehälter der cps GmbH verpackt wurden. Dies sei eines der bisher außergewöhnlichsten und anspruchsvollsten Projekte gewesen. „Der zusammengebaute Behälter hatte eine Größe von sechs mal fünf Meter. Hier war besondere Passgenauigkeit gefragt“, berichtet Stein.

Transportkisten für Zootiere in Magdeburg und Jerusalem gebaut

Für den Flughafen in Südkorea hat die cps GmbH Transportwannen für irreguläre Güter produziert, also solche Gegenstände, die nicht als normale Gepäckstücke aufgegeben werden können. Selbst für den Tiertransport werden die Polypropylen-Boxen genutzt. „Wir haben sowohl den Zoo in Jerusalem als auch den Magdeburger Zoo mit Transportkisten für Tiere ausgestattet. Auch Sitzbänke für die Affenhäuser haben wir gebaut. Dies war ein Projekt, das uns besonders viel Spaß machte, weil wir persönlich zum Zoo in Magdeburg fahren konnten und bei Führungen hinter die Kulissen schauen durften“, sagt Jens Stein.

Aber nicht nur zum Transport werden die cps-Produkte gerne genutzt. Auch im Industriebau finden sie Verwendung. „Wir haben beispielsweise Verkleidungen für Wasseraufbereitungsanlagen hergestellt und für große Autohersteller Fußboden-Sonderlösungen zur Bodenentwässerung von Lackieranlagen produziert“, erklärt der Unternehmer. Aktuell arbeite man an Projekten für Siemens und DHL.

Polypropylen-Platten schützen Strandkörbe

Ganz neu ist die Verwendung der Polypropylen-Paneele an Strandkörben. „Mit unserem Systempartner RENOLIT haben wir ein revolutionäres Verschlusssystem für Strandkörbe entwickelt. Statt der üblichen Holzgitter kommen bereits an einigen Stränden Polypropylenplatten zur Anwendung“, so Stein. Diese hätten den großen Vorteil, dass man Sachen im Strandkorb liegen lassen könne. „Die Platten sind komplett dicht und verschließbar. Niemand kann mehr in den Korb greifen. Auch Sand und Regen können so nicht mehr in den Korb gelangen“, erklärt Stein. Zudem könnten die Platten mit Bildern oder Werbung versehen werden.

Bei großen Sportevents war cps ebenfalls bereits dabei. Dort dienten die Paneele unter anderem als Werbeträger, Tribünen, Podeste oder schwimmende Bauteile. Selbst für die olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 war die Verwendung von Polypropylen-Paneelen angedacht. „Wir hatten ein Konzept für Ski-Abfahrhütten entwickelt. Diese mussten besonders leicht sein, um auf den Berg transportiert werden zu können. Letztendlich kam es aber nicht zur Umsetzung. Unsere potenziellen Auftragnehmer konnten sich nicht mit den Organisatoren einig werden“, sagt Stein.

"Wir sind eine kleine Gemeinde. Man kennt sich."

Von interessanten Begegnungen und ungewöhnlichen Erlebnissen könnte Jens Stein lange erzählen. Aber er darf es nicht. Viele Auftraggeber verlangen absolute Diskretion und Verschwiegenheit. Wie man an solche Aufträge rankommt? Jens Stein kennt die Antwort: „Es gibt nur wenig Unternehmen wie unseres. Wir sind eine kleine Gemeinde. Man kennt sich. Wenn man sich erst einmal qualifiziert hat, wissen potenzielle Kunden, dass sie gut bei einem aufgehoben sind. Bei der Vergabe von Aufträgen wird man dann automatisch angesprochen“, sagt Stein. Dann muss er auch schon wieder weiter. Das nächste Projekt wartet. Diesmal für den US-Markt.