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Im Gespräch mit Wolfenbüttels Landratskandidat Björn Försterling (FDP)

Im Gespräch mit Wolfenbüttels Landratskandidat Björn Försterling (FDP)
EVENTUS Geschäftsführer Marcus Weber-Wellegehausen (l.) mit Landratskandidat Björn Försterling (r.).

Im Rahmen seiner Wahlkampftour besuchte uns am Montag Landratskandidat Björn Försterling (FDP) am Standort Wolfenbüttel. Nach 13,5 Jahren Tätigkeit als Abgeordneter der FDP im Niedersächsischen Landtag, möchte sich der 39-Jährige mit seiner Kandidatur für den Landkreis Wolfenbüttel einer neuen Herausforderung stellen. EVENTUS Geschäftsführer Marcus Weber-Wellegehausen stellte ihm einige Fragen.

 Warum sollte man Sie wählen?

„Das Spannende ist, dass es bei der Landratswahl um die Persönlichkeit geht, nicht um die Partei. Es geht auch nicht um das Parteiprogramm, sondern darum, was man im Landkreis besser machen kann“, so Försterling. Er könne aber nicht nur mit seiner Persönlichkeit punkten, sondern auch mit seiner Erfahrung in der Verwaltung und in der Politik. In Gesprächen sei ihm bereits häufiger gesagt worden, dass man bisher nicht gewusst habe, wen man wählen solle. Seine Kandidatur hätte die Landratswahl spannender gemacht.

Was wollen Sie besser machen in Sachen Schule, Wirtschaftsförderung und Zusammenarbeit mit der Stadt?

„Wichtig ist, dass die Stadt und der Landkreis nicht gegeneinander arbeiten, sondern zusammen.“ Man müsse gemeinsam den gesamten Landkreis als Wirtschaftsstandort vorantreiben. Gleiches gelte für den Hochwasserschutz. „Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir mit der Ressource Wasser umgehen“, so der Landratskandidat. In Zeiten von Hochwasser brauche man Platz, um das Wasser zu speichern, um es in Trockenperioden nutzen zu können. „Wasser ist einer der wichtigsten Faktoren für die Landwirtschaft“, betont Försterling. Fehlten dem Boden Nährstoffe, könne man sie zuführen. Fehlendes Wasser werde allerdings schnell zum Problem.

Der Breitbandausbau und die Schulen seien weitere Themen, bei denen eine enge Kooperation von Stadt und Landkreis unerlässlich sei. Hier ginge es nicht um Zuständigkeit, sondern darum, den Schulen die bestmögliche Ausstattung zu ermöglichen, sagt Försterling.

Warum möchten Sie den Posten im Landtag aufgeben?

„Ich bin jetzt 39 und seit 13,5 Jahren im Landtag tätig. Die Arbeit macht mir nach wie vor Spaß, aber ich wollte sie nie bis zur Rente machen. Das Landratsamt ist noch bürgernäher als das Landtagsmandat. Werde ich gewählt, würde ich diese Position deshalb mit gutem Gewissen aufgeben“, erklärt der FDP-Politiker. Vieles, was er in der Zeit als Landtagsabgeordneter gelernt habe, sei zudem für die Arbeit als Landrat nützlich.

Was verbindet Sie mit Wolfenbüttel?

„Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Wir leben hier. Ich habe das Gymnasium im Schloss besucht und nach dem Abitur nur die Seite des Parkplatzes gewechselt, weil ich danach im Finanzamt meine Ausbildung zum Steuerinspektor gemacht habe. In meiner Freizeit engagiere ich mich als Vorsitzender des DRK Ortsvereins und im Präsidium des DRK Kreisverbands und bin Mitglied in vielen anderen Vereinen, bspw. dem SV Wendessen oder dem Hospizverein. Wolfenbüttel liegt mir einfach am Herzen. Ich würde auch nicht woanders wohnen wollen“, so Försterling.

Beharren Sie auf das „Bekämpfen“ der anderen Parteien?

„Es gibt immer eine andere Lösung. Man muss nicht ständig auf den Fehlern der anderen herumhaken. Ich sage nicht, was meine Mitbewerber schlechter machen, sondern stehe für meine Person und meine Ziele ein.“

Wie wollen Sie Schulkinder fördern?

Ich hätte mir insbesondere in diesem Jahr mehr Ferienangebote gewünscht, auch welche, die Freizeit und Bildung verbinden, um vielleicht das ein oder andere Defizit abzumildern, das durch den Distanzunterricht entstanden ist. Auch die Schulspeisung sei ein wichtiges Thema. „Es gibt leider immer noch Kinder, für die eine Tüte Chips am Abend vor dem TV die einzige geregelte Mahlzeit am Tag ist“, bedauert Försterling. Deshalb finde er neben dem Mittagsangebot auch ein Frühstücksangebot in Schulen wichtig. Dieses müsse so integriert werden, dass gar nicht erkennbar sei, aus welchen sozialen Gründen, ein Kind dieses wahrnehme. „Wer morgens im Unterricht hungrig ist, kann sich nicht konzentrieren“, so der Landratskandidat. Die Pandemie habe auch gezeigt, dass vielen Kindern zu Hause nicht mal ein Arbeitsplatz zur Verfügung stünde. Er befürworte deshalb unter anderem die Öffnung der Schulen, um Kindern die Möglichkeit zu geben, dort ungestört lernen und arbeiten zu können. Freizeitangebote im ländlichen Raum und ein vereinfachter Zugang zu den Vereinen seien ebenfalls wichtig.

 Was sind Ihre Ziele?

„Ich möchte vor allem immer nahbar und ansprechbar für die Bürger sein“, sagt Försterling. „Ich möchte schauen, was ich für die Kinder und Jugendlichen im Landkreis machen kann und wie man den Landkreis langfristig zukunftsfähig aufstellen kann.“ Dazu würden auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die Frage des Wassers gehören. Außerdem könne der Zukunftsfonds Asse besser genutzt werden, um Innovationen auf den Weg zu bringen.

Wollen Sie außergewöhnliche Leistungen Ihrer Mitarbeiter/innen belohnen bzw. fördern?

Eine Belohnung im eigentlichen Sinne sei in einer Verwaltung nicht machbar, aber sein Anliegen sei es, als Landrat seinen Mitarbeitern Rückendeckung zu geben. „Ich möchte ihnen die Freiheit geben und Mut machen, Entscheidungen selbst zu treffen. Klar, werden dann auch mal falsche Entscheidungen dabei sein, aber auch ein Björn Försterling als Landrat wird Fehler machen.“

 Was macht der Landkreis für Unternehmen? Planen Sie Veranstaltungen?

„Veranstaltungen organisiert der Landkreis bisher gar nicht, auch die Netzwerkfunktion existiert bisher nicht“, sagt der Landratskandidat. Er könne sich deshalb durchaus vorstellen, künftig mehr auf diesem Gebiet zu machen und sowohl Unternehmen untereinander, als auch Unternehmen und Arbeitnehmer zusammenzubringen. Er wolle als Ansprechpartner und Problemlöser für die Unternehmer/innen der Region fungieren und aktiv danach schauen, wo sich im Landkreis Möglichkeiten bieten, Unternehmen aktiv anzuwerben. „Wir müssen die Arbeitsplätze im Landkreis Wolfenbüttel nicht nur erhalten, sondern auch neue Arbeitsplätze entstehen lassen. Dabei kann der Landkreis unterstützend helfen.“

Weber-Wellegehausen: Danke für Ihren Besuch, Herr Försterling. Viel Erfolg für den Wahlkampf!

Weitere Informationen zur Björn Försterling gibt es auf www.bjoern-foersterling.de